Daten – mal anders…
Ein Gastbeitrag von Thomas Balgheim, Unternehmensberater und Coach, BalgheimConsult GmbH.
Auch in diesen Tagen, wenn alle davon reden, dass Covid-19 der Digitalisierung einen weiteren Schub gibt, reden sofort alle schnell über Daten. Ob es um die Corona Tracing-App, die verschiedenen Corona-Statistiken, um die Vertraulichkeit der Daten in Web-Konferenzen oder um die datenbasierte Analyse und Forschung von RNA-Impfstoffen geht: Daten sind oftmals Grundlage unseres Handelns.
Sie haben es daher sicherlich schon oft gehört: Daten sind ein Asset! Daten haben einen Wert!
Eine neue Datenkultur
Aber welchen Wert haben sie und wie können Sie diesen Wert für Ihr Unternehmen am besten nutzen? Warum gibt es Unternehmen wie Facebook oder Google, die auf Grund ihrer „Daten“ hohe Bewertungen am Kapitalmarkt haben, andere aber nicht?
Auch wenn wir Daten oftmals im Kontext mit Informationstechnologie sehen, sind Daten kein rein technisches Thema. Den Wert der Daten realisieren zu können und die Daten im Unternehmen zu managen ist eine Aufgabe des gesamten Managements. Daten beeinflussen Geschäftsmodelle. Sie beeinflussen die Interaktion mit Kunden, Partnern und Lieferanten. Daten steuern Prozesse und sind Grundlage von Management-Entscheidungen. Ob und wie Daten im Unternehmen genutzt werden, ist auch eine Frage der Unternehmenskultur, viele sprechen sogar von der Datenkultur in einem Unternehmen.
Daten sind nicht neu. Spätestens mit der Einführung der Datenverarbeitung in den 1970er Jahren bewegt uns das Thema. Neue Technologien wie das Internet der Dinge (IoT) und Business Intelligence (BI) erhöhen aber die Anzahl der Daten. Gleichzeitig bieten neue Technologien basierend auf Künstlicher Intelligenz neue Wege diese Daten zu interpretieren, zu verarbeiten und zu nutzen. Daten entscheiden entscheidend über die Qualität und die Aussage von Künstlicher Intelligenz und werden damit zum Rohstoff für eine Technologie, die immer mehr unser Jahrzehnt prägt.
Daten zu nutzen, Geschäftsmodelle auf Daten auszurichten, aber auch die Daten des Unternehmens zu schützen und zu managen sind also primäre Aufgaben der gesamten Unternehmensführung.
Den Datenschatz heben
Es gibt zahlreiche Methoden und Ansätze Daten zu nutzen und zu managen. Allerdings sind diese weitestgehend auf die technischen Fragen und Aufgaben ausgerichtet. Oftmals wird das Thema Daten auch auf Kundendaten oder die DSGVO reduziert. Gleichzeitig wird vor der Übermacht der großen Datenanbieter wie Google und Amazon gewarnt. Daten sind aber viel mehr. Themen wie Industrie 4.0 und IoT erschließen uns ganz neue Datenwelten. In diesen Datenwelten haben gerade deutsche Unternehmen mit ihren Produkt- und Produktionsschwerpunkten einen unermesslichen Reichtum, auf dem sie aufbauen können. Gleichzeitig kann der Wirtschaftsstandort Deutschland auch viel verlieren, wenn die Unternehmen nicht frühzeitig reagieren und ihren Datenschatz bergen. Nicht zuletzt die Diskussionen in der Automobilindustrie verdeutlichen dies, denn neben Themen wie Elektromobilität und Wasserstoffantrieb, wird immer wieder die Frage nach dem „Betriebssystem“ und die Datennutzung der Zukunft dort diskutiert.
Aber müssen innovative Lösungen Daten zu nutzen immer komplex sein? In vielen Märkten, wie zum Beispiel der Immobilienwirtschaft, gibt es oft einfache Lösungen, die durch die entsprechende Menge an Daten erheblichen Mehrwert bieten. Zum Beispiel wird durch nachträgliches Ausrichten mit Bewegungssensoren in Kombination mit Datenanalyse die Energie-Effizienz von Gebäuden ohne Neuverkabelung oder größeren IT-Aufwand erheblich optimiert. Wie können sich also Geschäftsmodelle verändern, was muss anders gemacht werden, was passiert, wenn man Daten einfach mal anders nutzt und betrachtet – wie kann also der Datenschatz von Unternehmen erfolgreich gehoben werden.
Auf dem Wirtschaftsgipfel Deutschland am 14. November 2020 im Business- und Tagungszentrum Sportpark Ronhof | Thomas Sommer in der Metropolregion Nürnberg-Fürth-Erlangen wollen wir die Gelegenheit nutzen, das Thema Daten aus Unternehmersicht zu beleuchten und zu diskutieren. Gemeinsam mit Vertretern von Unternehmen, die Daten als wesentlichen Baustein ihres Geschäftsmodells definiert haben, stellen wir Ansätze, Ideen und Erfahrungen aus der Praxis vor.
Paneldiskussion zum Thema Digitalisierung
Vom Wert der Daten – neue Dienstleistungen, neue Produkte, neue Wertschöpfung.
- Swen Göllner, Gründer & Geschäftsführer, bimanu
- Rudolf Brendel, Geschäftsführer, Keylogic
- Charles Paumelle, Chief Product Officer & Co-Founder, microshare
- André Schwämmlein, Gründer, flixbus
Die komplette Agenda finden Sie hier