Meinung und Hintergrund

Change in Europa? Welche Rolle spielt Frankreich?
Change in Europa
30
Nov

Europa im Wandel? Was kann Francois Fillon als französischer Präsident bewegen?

Europa steht vor gewaltigen Herausforderungen. Die Stichworte sind bekannt: Finanz- und Klimakrise, digitale Transformation, Krieg und Vertreibung, das Erstarken radikaler Kräfte in Gesellschaft und Politik, das Auflösen sozialer Bindungen … Wir erleben den Change, den Wandel tagtäglich und hautnah. Wie aber können wir den Wandel gestalten? Was können Politiker, Unternehmenslenker und Vordenker machen? Was kann der Einzelne bewegen? Können wir vorausschauen? Was passiert, wenn sich das Machtgefüge verschiebt – wie jetzt in Amerika? Was passiert bei uns in Deutschland nächstes Jahr, was, wenn in Frankreich Francois Fillon, ausgewiesener Freund von Wladimir Putin, Präsident von Frankreich wird?

Francois Fillon steht für das Establishment

Eines der Themen des Wirtschaftsgipfel Deutschland 2017 heißt „Europa im Wandel“. Der Change, Veränderung und Wandel von Europa, steht dabei im Mittelpunkt der Diskussion. Nach der Abstimmung über den Brexit und der Wahl in den USA ist 2017 die Präsidentschaftswahl in Frankreich ein bedeutender Termin für die Zukunft Europas. Frankreich gilt als der „kranke Mann“ Europas – eine Beschreibung, welche zu Gerhard Schröders‘ Zeiten einmal Deutschland zugeschrieben wurde. Klar, Frankreich ist nicht Griechenland, aber eben auch nicht viel besser dran als Italien und Portugal. Kernprobleme sind die hohe Verschuldung, die hohe Jugendarbeitslosigkeit, der hohe Staatsanteil an der Wirtschaftsleistung, die Reformunwillig- und -fähigkeit von Bevölkerung und Generationen von Politikern. Dazu kommt eine mehr oder weniger komplett gescheiterte Integration von Einwanderern aus dem Maghreb und aus Afrika. Ergebnis ist unter anderem ein massiv erstarkter Front National. Früher sicher in Teilen antisemitisch – unter Marine Le Pen heute weniger radikal aufgestellt.

Und Francois Fillon als Präsidentschaftkandidat der Bürgerlichen in Frankreich soll nun verhindern, dass die französische Präsidentschaft an den Front National geht. 63 Jahre alt, seit 41 Jahren in der Politik. Er steht damit allerdings genau für die oben beschriebene Misere der französischen Republik – und genau darauf zielt die Taktik von Marine Le Pen: Weg mit dem politischen Establishment!

Fillon ist Jurist, wollte mal Journalist werden. Verkehrs- und Verteidigungsministerium folgen nach dem Studium. Dann Parlamentsabgeordneter – wieder Verteidigung, diesmal Vorsitzender des Verteidigungsausschuss. Dazu wie in Frankreich üblich parallel zahlreiche Ämter auf lokaler und regionaler Ebene. Fillon kommt aus dem Department Sarthe, aus der Region Loire an der Atlantikküste. Sein erster Ministerposten: Arbeit und Soziales – später ernannte ihn Sarkozy zum Premierminister. Er blieb es bis zur Abwahl Sarkozys. Kann Fillon nun den Reformer geben, die marode Wirtschaft auf Vordermann bringen und die Streiks, die da ganz sicher kommen werden, wenn die Politik in Frankreich etwas verändern will, abwenden oder überstehen?

Europa im Wandel – 2017 wird spannend

Was passiert mit Europa, wenn Frankreich eine Präsidentin Le Pen bekommt? Oder kann Fillon das abwenden? Was dann? Die Wahl eine neuen Präsident an sich löst keines der Probleme – Frankreich erfüllt seit Jahren den EU-Stabilitätspakt nicht mehr. Oder kommt ein überraschendes Comeback mit den Sozialisten? Wenn, dann sicher ohne Hollande. Diese und viele anderen Fragen stehen beim Wirtschaftsgipfel Deutschland 2017 im Mittelpunkt. Anmeldung unter www.wirtschaftsgipfel.com/anmeldung

Change – den Wandel gestalten: am 1. Juli 2017 in Seeheim bei Lufthansa. Ich freue mich auf Ihren Besuch

Marcel Riwalsky – DA! GmbH.